Einspeiseübung mit der mobilen 200 kVA Netzersatzanlage in das öffentliche Stromnetz

Nicht nur in Zeiten, in denen kontrovers über die Stabilität des öffentlichen deutschen Stromnetzes und Blackouts diskutiert wird, übt die Fachgruppe Elektroversorgung des THW Erlangen mit ihrer mobilen 200 KVA Netzersatzanlage, um im Bedarfsfall professionell helfen zu können.

Obwohl bei den meisten Einsätzen ein komplett eigenständiges (sogenanntes Insel-) Netz aufgebaut und betrieben wird, sollen die Fachgruppen Elektroversorgung des THW jederzeit in der Lage sein ihr Notstromaggregat auch mit einem existierenden Netz zu verbinden. Dabei handelt es sich dann in der Regel um ausgefallene Infrastruktur. In Ausnahmefällen kann der Stromerzeuger aber auch zur Erhöhung der verfügbaren elektrischen Leistung eines Netzes eingesetzt werden. Da in beiden Fällen sämtliche Schritte des elektrischen Verbindens des Stromerzeugers mit dem aktiven Netz ausgeführt werden müssen, zählt diese Form der Ausbildung zu den anspruchsvollsten.

Deshalb startete der Ausbildungsblock am 15.09.2022 mit der Auffrischung der theoretischen Grundlagen für Arbeiten an elektrischen Anlagen. Außerdem wurden die Besonderheiten von elektrischen Wechselspannungsenergieübertragungsnetzen thematisiert.


Am darauffolgenden Samstag wurde dann die Theorie in die Praxis umgesetzt. Dazu ging es nach Buch im Landkreis Neustadt a.d. Aisch / Bad Windsheim, wo der Stromverteilnetzbetreiber N-ERGIE Netz GmbH derzeit eine 110 kV Umspannanlage errichtet. Nach einer anlagenspezifischen Sicherheitsunterweisung durch den Vertreter des Eigentümers (der ehrenamtlich im THW Ortsverband Fürth aktiv ist) stellte der vorhandene Baustellenversorgungstransformator ein perfektes Übungsobjekt dar, da er einerseits mit dem Hochspannungsnetz verbunden war und andererseits keine angeschlossenen Kunden besaß. Somit konnten in einer autarken Umgebung - unter Zuhilfenahme der mitgeführten Lastwiderstände - alle relevanten Verbindungs-, Einspeise- und Trennvorgänge beübt werden.

Auf den erfolgreichen Abschluss dieses Ausbildungsteils folgte eine Führung mit technischem Tiefgang durch die bereits installierten Teile der Schaltanlage. Dabei wurde schnell deutlich, wie klein die elektrische Leistung der immerhin 160 kW starken mobile Netzersatzanlage im Vergleich zu einer 110 kV Schaltanlage ist. Manchmal werden eben nicht nur elektrische Verbraucher geerdet.


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