THW speist im Rahmen einer Einsatzübung Notstrom in ein Erlanger Wasserwerk ein

Was ist zu tun, wenn neben der öffentlichen Stromversorgung die eigenen Rückfallebenen der elektrischen Energieversorgung auch versagen? Mit dieser inszenierten Aufgabenstellung wurde an einem Samstag im März am frühen Morgen der Schichtleiter eines Wasserwerks der Erlanger Stadtwerke AG (ESTW) konfrontiert.

Laut Drehbuch war die Schalteinheit, über welche das Wasserwerk mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden ist, defekt. Außerdem wurde festgelegt, dass die eigenen Möglichkeiten der ESTW, den Betrieb des Wasserwerks mit angegliederter Leitwarte aufrecht zu erhalten, nicht zur Verfügung stand.

Unter den Augen der als Übungsbeobachter fungierenden Abteilungsleiter musste der Schichtleiter zusammen mit anwesenden und hinzugerufenen Kollegen den für solche Fälle existierenden Alarmplan abarbeiten. Als eine Möglichkeit zur kurzfristigen Unterstützung für solche Schadenslagen innerhalb von kritischer Infrastruktur (KRITIS) ist hierin das Technische Hilfswerk aufgeführt, weshalb der THW Ortsverband Erlangen mit seiner Fachgruppe Elektroversorgung zur Unterstützung alarmiert wurde. Da es sich um eine geheime Übung handelte, wussten weder die Mitarbeiter des Wasserwerks noch die THW-Einsatzkräfte im Vorfeld Bescheid.

Nach der Verladung von benötigter Zusatzausstattung, sowie Zusammenstellung der Fahrzeuge verlegten die THW-Kräfte an die Übungsstelle Wasserwerk. Dort erfolgte zuerst die Erkundung der Lage vor Ort. Anschließend wurde mit dem anwesenden Betriebspersonal die weitere Vorgehensweise festgelegt. Nach dem Aufbau der 200 kVA Netzersatzanlage wurde diese vom ESTW Betriebselektriker an einem geeigneten Einspeisepunkt des Wasserwerks angeklemmt. Anschließend erfolgte die Inbetriebnahme des Stromerzeugers, sowie das schrittweise Wiederzuschalten der für einen Minimalbetrieb des Wasserwerks erforderlichen Gerätschaften. Parallel war das Betriebspersonal damit beschäftigt das System zu stabilisieren und verschiedene Systemkonfigurationen auszuprobieren. Dies war insbesondere deshalb erforderlich, da mit der zur Verfügung stehenden elektrischen Leistung an eine Produktion der im Normalbetrieb erzeugten Trinkwassermenge nicht annähernd zu denken war. Das dadurch entstehende Defizit musste folglich über andere Maßnahmen gedeckt werden. Im Falle von kritischen Systemzustände hätte allerdings innerhalb kürzester Zeit auf die reguläre Stromversorgung zurückgeschaltet werden können, so dass dieses Wasserwerk wieder im Nennbetrieb hätte fahren können. Nach einer Stunde Trinkwasserproduktion mittels THW Netzersatzanlage und zahlreichen Erkenntnissen wurde die Übung erfolgreich beendet und alle Anlagen in ihren ursprünglichen Zustand gebracht.

Durch Brotzeit und Getränke gestärkt ging es anschließend auf einen Rundgang durch das Wasserwerk, bei dem die Einsatzkräfte des THW spannende Einblicke in das Thema Trinkwasser und seine Produktion erhielten.

Abschließend waren sich alle einig, dass diese Übung sehr erfolgreich verlaufen ist und beide Seiten ihre existierenden Abläufe überprüfen, festigen bzw. optimieren konnten. Vielen Dank an die ESTW für die Kooperation bei dieser Übung!


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